Was ist systemische Beratung?

Wir alle sind Teile eines beziehungsweise mehrerer Systeme (zum Beispiel Familien, Freundeskreise, Arbeitsplätze, Organisationen, Vereine etc.). Systemische Beratung berücksichtigt daher stets die Beziehungen des Einzelnen zu den Mitgliedern der unterschiedlichen Systeme. Nahezu alle Ereignisse im Leben eines Menschen betreffen nicht nur die eigene Person, sondern haben auch Auswirkungen auf unsere Umwelt und die Mitmenschen, zu denen wir in Beziehung stehen. Das Gleiche gilt natürlich auch andersherum ─ das Verhalten uns nahestehender Menschen und Ereignisse in den uns umgebenden Systemen bleiben nicht ohne Einfluss auf unser Leben.

 

Geschichtlicher Hintergrund - wie ist der systemische Ansatz entstanden?

Die systemische Beratung hat viele Ursprünge, die sich etwa in der Mitte des 20. Jahrhunderts zeitgleich in den USA und mehreren europäischen Ländern entwickelten. Im Gegensatz zum bis dahin üblichen Vorgehen, nur die Ratsuchenden selbst zu behandeln, stand die Einsicht vieler Therapeutinnen und Therapeuten, wie groß der Einfluss der Familienangehörigen auf den Erfolg einer Therapie ist. Als eine der Gründerinnen der Familientherapie gilt Virginia Satir. Sie war eine der ersten, die Familienangehörige direkt in die therapeutische Arbeit miteinbezog. In den 1980er Jahren erweiterte sich der Fokus von der Familien- zur Systemischen Therapie. Dies beruhte auf dem Verständnis, dass die Familie nur eins von vielen möglichen Systemen ist, welche Einfluss auf uns und unsere Anliegen haben. Der systemische Ansatz hat sich danach unter Mitwirkung  einer Vielzahl von Wissenschaftlern und Therapeuten zu einer anerkannten und erfolgreichen Therapieform weiterentwickelt.

 

Systemische Beratung ist ressourcenorientiert

Zur Bewältigung aller alltäglichen Probleme ─ wie auch größerer Krisen ─ benötigen wir Fertigkeiten, Fähigkeiten, soziale Beziehungen etc. ─  unsere persönlichen Ressourcen. Eine systemische Grundannahme ist es, dass die Klienten selbst (und nicht die Therapeuten) die Experten für ihre eigenen Anliegen sind und jeder Mensch grundsätzlich über die nötigen Ressourcen zur Erreichung seiner Ziele verfügt. Aufgabe der Beraterin oder Therapeutin ist es, geeignete, passende und hilfreiche Methoden (zum Beispiel zirkuläres Fragen, Reframing, Skulpturarbeit ) anzubieten, die die Ratsuchenden dabei unterstützen, ihre eigenen Ressourcen zu aktivieren und die Lösung für ihre Anliegen zu finden.

 

Systemische Beratung ist lösungsorientiert

Der Fokus der systemischen Beratung liegt weniger auf dem Problem, als vielmehr auf dem erwünschten Ziel der Beratung. Durch diese Lösungsorientierung werden häufig bereits nach wenigen Sitzungen (erste) Fortschritte erzielt. Dabei geht es nicht um die Suche nach der einzig richtigen - sondern eher nach der aktuell und individuell am besten passenden Lösung. Dadurch vergrößern wir unsere Handlungsmöglichkeiten und steigern unsere Selbstwirksamkeit.

 

Systemische Beratung bezieht das Umfeld mit ein

Besonderes Augenmerk legt die systemische Beratung auf die Rollen, Regeln und Interaktionsmuster, die unser Verhalten steuern. Auch wenn wir bereits längst erwachsen sind, beeinflussen diese Muster, die wir in unserer Kindheit erlernt haben, wie wir mit anderen Menschen interagieren und wie wir ihr Verhalten interpretieren. Indem wir uns diese Muster bewusst machen, generieren wir mehr Spielräume, um zu entscheiden, ob bzw. inwieweit wir diesen weiter folgen wollen.


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Anschrift:

 

Jana Steegmaier (Dipl. Psych.)

Praxis für Systemische Beratung

Amsterdamer Straße 72

50735 Köln

0176/42061053

E-Mail: info@paareundfamilien.de